Tierversuch

Um neue Medikamente auf den Markt zu bringen, müssen diese zunächst einen Test der Neurotoxizität durchlaufen, ohne, dass nennenswerte Schäden auftreten. Dazu halten Tausende von Laboren sich wahrscheinlich Milliarden von Mäusen, die nach der Einnahme Störungen in der Motorik (Zittern o.ä.) aufzeigen.

Mit einem winzigen künstlichen Gehirn ließe sich dies umgehen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Rostock und Northern Texas haben nachgewiesen, dass sich die lebenden Tiere durch einen Neurosensor ersetzten ließen.

Der Neurosensor besteht aus einem Glasplättchen mit Leiterbahnen zwischen denen auf einem Nährboden unzählige Nervenzellen wachsen. Es entwickeln sich in kürzester Zeit Nervenbahnen, die elektrische Signale erzeugen. Diese werden durch die Elektronen der Leiterbahnen empfangen und an einen Computer zur Auswertung weitergeleitet.

Die  Aktionspotentiale  lassen sich als Muster elektrischer Signale darstellen. Aus den charakteristischen Veränderungen der Kurven, die sich bei der Zufuhr einer Substanz zeigen,  kann man die Stärke, Häufigkeit eines abgegebenen Aktionspotentials ablesen. So ist erkennbar, wie die Nerven auf die Substanz reagieren, ob sie die weitergeleiteten Impulse verstärken, hemmen oder blockieren.

 

Quelle: Geo April/2000